Transdev fordert faire Rahmenbedingungen für alle Mobilitätsanbieter und wehrt sich gegen Fernbusbetreiber: Ausnahmegenehmigung für die Strecke Leipzig - Chemnitz geht zu Lasten des Schienenpersonennahverkehrs.
Die Transdev GmbH, Deutschlands größter privater Mobilitätsanbieter, hat jetzt bei der Behörde LASuV (Landesamt für Straßenbau und Verkehr) Widerspruch gegen eine Ausnahmegenehmigung für den Fernbusbetreiber Flixbus zur Bedienung der Verbindung Chemnitz – Leipzig eingelegt. Transdev befürchtet, dass Fernbusse auf Grund ungleicher Wettbewerbsregeln den parallel verkehrenden Zügen die Fahrgäste wegnehmen.
Transdev betreibt mit der Marke Mitteldeutsche Regiobahn seit Dezember 2015 die Bahnstrecke Leipzig – Chemnitz regelmäßig im Stundentakt im Auftrag der Region. Die Fahrzeit für die 81 Kilometer lange Strecke von Chemnitz nach Leipzig beträgt 59 Minuten, in der Gegenrichtung eine Stunde und fünf Minuten. Tickets für die Fahrt auf der Gesamtstrecke gibt es ohne BahnCard ab 16 Euro.
Die jetzt bewilligte Ausnahmegenehmigung ist rechtswidrig, denn sie widerspricht dem deutschen Personenbeförderungsgesetz (§ 42a Satz 1 PBeFg). Sie geht eindeutig zu Lasten der wichtigen Bahnverbindung zwischen Leipzig und Chemnitz und wird von dieser Fahrgäste abziehen. Das können wir als Betreiber der Strecke nicht akzeptieren.
Der Gesetzgeber lege klar fest, dass der Haltestellenabstand bei Fernbussen mindestens 50 Kilometer betragen oder subventionierte Nahverkehrszüge länger als eine Stunde unterwegs sein müssten. Dies diene dem Schutz des öffentlich bezuschussten Schienenpersonennahverkehrs.
Wir bedienen die Strecke in weniger als einer Stunde. Natürlich könnten wir noch schneller fahren, wenn dies die der Deutschen Bahn gehörende Infrastruktur erlauben würde. Die vorhandene und weitgehend eingleisige Schieneninfrastruktur lässt leider keine schnellere Verbindung zu, obwohl wir mit unseren Fahrzeugen schneller fahren könnten.
Leider würde die Eisenbahn in Deutschland weiterhin gegenüber dem Straßenverkehr benachteiligt, so Heinemann. Fernbusbetreiber zahlten bis heute keine Maut zur Nutzung der Autobahnen, während für jeden fahrenden Zug teure Gebühren für die Nutzung der Schienen und der Haltepunkte an die Deutschen Bahn gezahlt werden müssten. Hier sei die Politik gefordert, endlich für faire Rahmenbedingungen für alle Mobilitätsanbieter zu sorgen. „Dann würden wir auch ohne zu zögern den Wettbewerb mit Fernbussen zwischen Chemnitz und Leipzig aufnehmen“, stellt Dr. Heinemann fest.
Die Transdev GmbH mit Sitz in Berlin ist mit über 5.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 890 Millionen Euro der größte private Mobilitätsanbieter in Deutschland. Unsere 43 aktiven Tochtergesellschaften im Bahn- und Busbereich bringen mit unseren modernen Fahrzeugen jährlich rund 220 Millionen Fahrgäste sicher und komfortabel an ihr Ziel. Daneben ist Transdev Deutschlands zweitgrößter Dienstleister beim Vertrieb von Fahrkarten und organisiert individuelle, auf den Kunden abgestimmte Mobilitätsangebote. Die Transdev GmbH in Deutschland ist Teil der weltweiten Transdev-Gruppe, einem internationalen Mobilitätsdienstleister mit Sitz in Paris und mit aktuell 82.000 Mitarbeitern in 20 Ländern und den Anteilseignern Caisse des Dépôts sowie Veolia.