Berlin, 08. Juli 2024: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert, hat jetzt das Ergebnis der Ausschreibung „Oberland 2027+“ bekanntgegeben. Die Transdev GmbH, Deutschlands größter privater Mobilitätsanbieter, hat mit dem Tochterunternehmen Bayerische Oberlandbahn GmbH (Marke: BRB) die Ausschreibung erneut gewonnen. Die BRB, die das Netz Oberland bereits seit dem Jahr 1998 betreibt, wird damit auch über das Jahr 2026 hinaus für ihre Fahrgäste im Oberland bis mindestens Dezember 2034 unterwegs sein.
Bei dem Auftrag mit jährlich etwa 2,4 Millionen Zugkilometern geht es um die Strecken zwischen München und Lenggries, Tegernsee sowie Bayrischzell mit dem langjährig erprobten Flügelkonzept. Der neue Verkehrsvertrag startet zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026. Zum Einsatz sollen weiterhin die erst im Jahr 2020 beschafften 31 Dieseltriebwagen vom Typ Alstom Coradia LINT 54 kommen. In der Regel starten die Züge in Mehrfachtraktion in München Hbf. und werden dann unterwegs zu den drei verschiedenen Endzielen geteilt. In der Gegenrichtung werden sie entsprechend vereinigt. Die Laufzeit des Verkehrsvertrags ist abhängig von der geplanten Elektrifizierung der Strecken zu Beginn der 30er Jahre und dem späteren, damit einhergehenden Einsatz einer neuen Fahrzeugflotte.
„Es ist für die ganze Transdev-Gruppe eine große Freude und Erleichterung, dass wir erneut den Zuschlag für den Betrieb des Netzes Oberland erhalten haben. Schließlich ist dieses Netz die Keimzelle der heutigen BRB, die 1998 erstmals die Strecken ins Oberland mit dem damals revolutionären Flügelkonzept übernommen hatte. Wir sind auch sehr froh darüber, dass wir die Arbeitsplätze unserer Kolleg*innen vor Ort dauerhaft erhalten und diesen eine gesicherte berufliche Perspektive bieten können.“
Aktuell sind für die BRB im Netz Oberland 260 Mitarbeitende im Einsatz.
BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann: „Wir alle können jetzt aufatmen, die Zukunft der BRB im Oberland ist für viele Jahre gesichert und wir werden alles dafür tun, weiterhin mit hohem Engagement, guter Qualität und neuen Ideen den Bahnverkehr von Morgen mitzugestalten. Die Elektrifizierung des Oberlandes wird uns alle, Fahrgäste und Personal, vor sehr große Herausforderungen stellen und uns viel abverlangen, aber sie muss verwirklicht werden. Das ist unser aller Beitrag zum Klimaschutz und die Basis für eine Angebotsausweitung im Oberland nach der Modernisierung der Infrastruktur im Wege der geplanten Elektrifizierung.
Der Freistaat Bayern geht bislang davon aus, dass bis Anfang/Mitte der 30er-Jahre die Strecken im Oberland vollständig modernisiert und elektrifiziert sind. Deshalb ist für den Verkehrsvertrag „Oberland 2027+“ eine relativ kurze Laufzeit von acht Jahren bis Dezember 2034 vorgesehen. Der Freistaat fordert weiterhin von DB InfraGo, dass die Elektrifizierung möglichst früh zu Beginn der 30er-Jahre fertiggestellt wird. Daher sieht der Verkehrsvertrag entsprechende vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten vor. Für den Fall, dass sich die Elektrifizierung etwa wegen Einsprüchen oder Klagen verzögert, sind Verlängerungsoptionen enthalten. Weitere signifikante Angebotsverbesserungen sind nach Angaben der BEG erst nach Ausbau der Infrastruktur möglich.