Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat für Samstag, den 21. Oktober 2023, zu Warnstreiks bei folgenden, zur Transdev-Gruppe gehörenden Betrieben aufgerufen:
- NordWestBahn GmbH
- Transdev Hannover GmbH
- Transdev Mitteldeutschland GmbH
- Transdev Regio Ost GmbH
- Transdev Rhein-Ruhr GmbH sowie der
- Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH
Dies hat Auswirkungen auf den Bahnbetrieb bei folgende Marken: NordWestBahn, S-Bahn Hannover, Mitteldeutsche Regiobahn, RheinRuhrBahn und MittelrheinBahn.
Nachdem die Tarifverträge mit der GDL bereits im Juni 2023 ausgelaufen sind, hat die GDL ihre Forderungen zu neuen Tarifverträgen mit den Unternehmen der Transdev-Gruppe im August 2023 übersendet. Eine Bewertung des 30 Punkte umfassenden Katalogs ergibt für die betroffenen Betriebe Kostensteigerungen von mehr als 50 Prozent. Selbstverständlich hat sich die Transdev-Geschäftsführung dennoch rasch um einen ersten Verhandlungstermin bemüht, der im September stattfand. Bereits bei diesem Treffen wurde im Interesse der Mitarbeitenden ein Angebot unterbreitet.
Wir haben der GDL ein Angebot unterbreitet, das der unverändert schwierigen Situation der Unternehmen in der Branche ebenso Rechnung trägt, wie den großen Belastungen der Belegschaft, die sich mit der hohen Inflation ergeben haben. Das Angebot würde den Mitarbeitenden ein deutliches Gehaltsplus bringen und gleichzeitig die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Unternehmen nicht überstrapazieren.
Das Angebot enthält die folgenden Komponenten:
1. Steigerung der Tabellenentgelte um 11 % - aufgeteilt in drei Schritten
2. Erhöhung der Zulagen um 11%, analog der Erhöhung der Tabellenentgelten
3. Auszubildende erhalten die gleichen Steigerungen analog den Tabellenentgelten
4. Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie i.H.v. 1.800 Euro – aufgeteilt in zwei Schritten (Teilzeitbeschäftigte anteilig)
5. Auszubildende im dualen System erhalten ebenfalls die Inflationsausgleichsprämie i.H.v.1.800 Euro 6. Laufzeit 24 Monate, d.h. bis zum 30.06.2025
Beide Seiten haben bekräftigt, dass die Verhandlungen nicht gescheitert sind. Sie werden zur gegebenen Zeit weitergeführt.
Wir sind sehr verwundert über die Ankündigung der GDL, kurzfristig und vor allem trotz unseres guten Angebots Warnstreiks anzusetzen. Wir haben aus unserer Sicht ein Angebot vorgelegt, dass sich sehen lassen kann, und haben uns hierfür bereits zum Verhandlungsbeginn stark bewegt. Die Forderungen der GDL halten wir für überzogen und unverhältnismäßig, insbesondere auch mit Blick auf die schwierige finanzielle Situation der Unternehmen in der Branche.
Deshalb fordert Transdev die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und auf diesem Weg das Thema zu lösen und nicht mit Warnstreiks die Fahrgäste zu verärgern, die gern zum Beispiel auch mit dem Deutschlandticket stressfrei von A nach B reisen möchten.