Dennis Eichhorn ist 28 Jahre alt und seit vier Monaten in der Weiterbildung zum Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn Hannover.
Schon als Kind war ich von der Eisenbahn fasziniert und habe viel damit gespielt. Alles ging damals mit einer Holzbahn los. Danach wurde es eine kleine elektrische Eisenbahn und später der Zugsimulator am PC. Allerdings habe ich mich beruflich nie damit beschäftigt und erst kürzlich überlegt, ob ich nicht mein Hobby zum Beruf machen kann. Glücklicherweise wurden genau in dem Moment Triebfahrzeugführer für die neue S-Bahn Hannover gesucht und dadurch kann ich sogar in meiner Heimat bleiben.
Das ging alles viel schneller als gedacht. Ich glaube, von den ersten Überlegungen über die Bewerbung und das Bewerbungsgespräch bis zum Start der Ausbildung verging gerade mal ein Monat. Ich habe mich auf einem Bewerbertag zunächst über den Beruf informiert und nur wenig später hatte ich dann mein Vorstellungsgespräch und später auch den Arbeitsvertrag in der Hand. Ich hatte aber auch großes Glück, dass ich mich so schnell mit meinem vorherigen Arbeitgeber einigen konnte.
Ich habe ganz klassisch eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann absolviert und war dann eine Weile im Außendienst tätig. Die Arbeit mit Menschen hat mir viel Spaß gemacht, aber der Druck, jeden Monat eine ausreichende Provision für die Existenzsicherung zu bekommen, war mir irgendwann zu hoch. Meine Versicherung bot mir an, in den Innendienst zu wechseln und dann musste ich überlegen: Will ich von 8-16 Uhr im Büro sitzen oder will ich lieber was erleben und bewegen? Ich habe mich dann entschieden, dass Risiko einzugehen und auf den Beruf des Triebfahrzeugführers umzusatteln. Und bisher habe ich das noch an keinem Tag bereut.
Ich bin richtig zufrieden mit meiner Entscheidung. Ich mag besonders die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis sehr gerne. Man geht auch mal raus an den Bahnhof und schaut sich direkt etwas an, von dem man vorher noch in der Theorie gelesen hat. Klar, es gibt auch mal Phasen, da erschlägt einen die Theorie, aber wir haben wirklich gute Trainer und tolle Lerngruppen, so dass wir das alles zusammen auch schaffen. Die Theorie gehört einfach dazu. Man muss sich manchmal halt einfach hinsetzen und was machen, aber wenn man sich gut organisiert, kann man sich auch mal etwas Freizeit nehmen und durchatmen.
Ich kann nur jedem raten, dass Ziel im Auge zu behalten.
Wir wollen alle am Ende Triebfahrzeugführer werden und unseren eigenen Zug fahren.
Bei all der Theorie kann die Motivation schon mal verloren gehen und mir hilft dann immer, daran zu denken, dass ich nach 9 Monaten Ausbildung viele Jahre glücklich in meinem Zug sitze und Menschen umherfahren kann. Darauf freue ich mich jetzt schon.